30. März 2022 ~ Simons Geburtstag

 

30. März 2022 ~ Simons Geburtstag

„Die Kunst des Verlierens studiert man täglich.

 

So vieles scheint bloß geschaffen,
um verloren zu gehen und so ist sein Verlust nicht unerträglich.

Lerne zu verlieren, Tag für Tag.
Akzeptiere den Aufruhr um Schlüssel, die du verlierst.

Ich verlor zwei Städte, verlor zwei Flüsse, einen Kontinent.
Ich vermisse sie, aber es war nicht unerträglich.

Selbst dich zu verlieren, deine scherzhaften Worte;

 

eine Geste, die ich liebe.
Sogar hier wird es wahr sein.

Ich werde sehen, die Kunst des Verlierens studiert man täglich.
Auch wenn es einem vorkommt als wär’s unerträglich.“

 

Elizabeth Bishop (1911 – 1979)

 

 

 

Wieder ein Geburtstag, der 5. Geburtstag von Simon ohne ihn in dieser Welt.

 

Mit Simon ist unweigerlich der Verlust von ihm UND Leonie verbunden.

 

Beide, oh ja, sogar zu dritt, fehlen sie in dieser Welt.

Auch wenn wir Stefan, der mit ihnen in der Dreierseilschaft am Biancograt abstürzte, kaum kannten, und wir selten Kontakt zu seiner Familie haben, sind es drei junge Menschen, die seit August vor 4 Jahren nicht mehr hier mit uns auf der Erde leben.

 

Diese Geburtstage, Todestage, Tage an denen die ganze Familie zusammenkommt, wie an Ostern, Weihnachten, zu unseren Geburtstagen, jetzt gibt es zudem die Enkel-Geburtstage, es sind Tage, an denen sie mir mehr fehlen als im ganz normalen Alltag.

 

Meine Gedanken, auch meine Träume, sind dann noch stärker auf das Jenseits gerichtet, auf die Geistige Welt, von der ich einiges erfahren durfte. Dieses Leben im Licht, in ganz besonderen Farben, die es hier im Irdischen gar nicht gibt, die Klänge, Gesänge, diese bezaubernde und überirdische Musik und die Kunst. Ja, kunstvolle Architektur, überirisch angelegte Gärten mit Bäumen und Blumen und so viel Anmut, weshalb sollte ein Künstler, eine Künstlerin in dieser perfekten, wahrhaftigen, wunderschönen, göttlichen Welt keine Kunst erschaffen? Es ist ja alles in Lichtgeschwindigkeit, in einem kurzen Gedanken des Wollens manifestiert. Und es manifestiert kein göttlich beseeltes Wesen etwas Hässliches oder Beängstigendes.

 

Es ist so, dass jene, die hier auf der Erde unsagbares Leid verursacht haben, in der Zeit ihres Erdendaseins, ihren eigenen, einzigartigen Weg dort im Jenseits gehen, der von ihnen selbst genau so gewählt wird, weil eben Liebe, Farben, Licht und Leichtigkeit nicht in ihre Schwingung passen.

 

Es gibt dort keine ‚strafende‘ Instanz, die etwas gebietet oder verordnet, sondern es sind die Seelen selbst, die in ihrer Ebene reflektieren und heilen werden. Vielleicht würde sich eine Mutter, deren Tochter gequält und ermordet wurde, fragen, ob es für den Täter nicht das ewige Fegefeuer, die Verbannung aus dem Paradies gäbe. Das gibt es m. E. nicht, da es keine Verurteilung in unserem menschlichen Sinne gibt.

 

Die Seele selbst wird sich nicht im Licht, der Schönheit und mit all den hochschwingenden Wesen treffen wollen und für eine gewisse Zeit im Düsteren, in Abgeschiedenheit bleiben. Doch niemals ohne helfende, heilsame Wesen, die sich der Aufgabe verpflichtet fühlen, ihnen beizustehen.

 

Heute ist dieser Geburtstag eines verstorbenen Kindes. Vielleicht vieler verstorbener Kinder oder geliebter Menschen, die vermisst werden.

 

Ich entzündete die Kerze heute für Simon und alle Trauernden, Leidenden, Kranken, Hilflosen und Notleidenden. Ich entzündete die Kerze mit dem Wunsch, dass heute alle eine ganz besondere Gnade erfahren, wir, deren Herzen gebrochen sind, deren Herzen Wunden und Narben haben, deren Leben weitergehen muss und sollte. Das Leben, was in einer sanften Freude an jedem neuen Tag begrüßt werden darf und wir so unendlich viele Möglichkeiten haben, die Erde schöner und heiler zu machen.

 

Die 100-tägige Aktion von Sadguru, der mit dem Motorrad um die Welt reist, von London nach Indien, um für die Rettung der Böden auf der Erde aufmerksam zu machen. In allen großen Städten trifft er Politiker und Umweltaktivisten, spricht vor den Nationen der Welt. Alle Böden dieser Erde sind degeneriert, vertrocknet, auf manchen Kontinenten kaum 1,2 % Mikroorganismen. Durch Fehlwirtschaft, Abholzung, Tierhaltung, Zerstörung des biologischen Gleichgewichtes. In Anbetracht dieses Ausmaßes an Leid, was uns alle als Menschheit betrifft, vor allem unsere Nachkommen, unsere Enkel, Urenkel und alle Wesen der Zukunft.

 

Für unsere toten Kinder gibt es hier keine Zukunft. Und das tut oft weh.

Doch Leid auf kollektiver und globaler Ebene zu verhindern, ist etwas, was das ganz persönliche Leid etwas kleiner werden lässt.

Segen für die Erde, alle Böden.

Segen für reiche, gesunde Nahrung.

Segen zum Schutz aller Tiere und Pflanzen.

Segen zur Heilung unserer Gewässer und Meere.
Mögen Äonen von Engel aus den göttlichen Sphären zu uns kommen und uns unterstützen in unserem Anliegen, die Erde zu heilen. Die Menschen mögen genau hinschauen und verstehen, dass es anders werden muss, mit der Landwirtschaft, dem mit der Erde gehen und für die Erde sorgen. Dass es um das Wertvollste geht, was wir hier auf Erden haben.

 

Wir sind Erde. Unser Körper besteht zu genau diesen Anteilen aus dem, woraus die Erde besteht. Das ist ein göttlich gewollter Akt der Liebe.

 

Wir werden alle wieder zur Erde werden. Kompost für das, was wachsen will.

 

Für das Leben.