16. Januar 2023

16. Januar 2023

Heute hat mein Jüngster Geburtstag.
NOAH SAMUEL BALASAI
26 Jahre.

Er war mein wichtigster Lehrer in Bezug auf Leben und Tod.
Denn 1 ½ schwebte dieses Menschenkind zwischen Leben und Tod. Nach neun Monaten bangen und kaum Schlaf, ihn auch tagsüber vor allem herumzutragen, neben meinen drei weiteren Kindern, hatte ich eine wichtige Erkenntnis, die mein Leben ab diesem Zeitpunkt verwandelte.
Das Annehmen, das ‚Wissen‘, ich habe nichts in der Hand,
„DEIN WILLE GESCHEHE“.

Es war ein zeitloser Moment, mein Baby fest im Tuch an mich gebunden, beim Gehen des Serpentinen-Pfads in den grünen Hainen des Fauenberges, in dem ich mit jeder meiner Faser wusste: mit nichts werde ICH mein Kind am Leben erhalten.
Weder mit Liebe, noch mit Festhalten, nicht mal mit Gebeten und Mantren.

Dass diese Erfahrung von damals Einfluss auf meinen Umgang mit dem Tod meiner Tochter 21 Jahre später haben würde, war mir natürlich nicht bewusst.

Doch heute bin ich mir sicher, dass meine Erfahrung, die Erkenntnis von damals, meine ganze Sichtweise auf das Leben, unsere Seele, das Menschsein und unser Sterben veränderte.

26 Jahre Leben, heute ein großgewachsener junger, schöner Mensch.
Fünf Jahre ohne die geliebte Schwester.
Noah und Leonie standen sich besonders nah, da sie nur drei Jahren auseinander zur Welt kamen, viel miteinander teilten, spielten und später war es Leonie, die ihren kleinen Bruder aus seiner „Glocke“ herausholen konnte, zu Aktivitäten beim Felsenklettern, Wandern oder ein Wochenende zusammen mit ihr und Simon abzuhängen und Quatsch zu machen.

Das Herzberg-Festival war fester Bestandteil ihrer jährlichen Arbeit im „Café Jeder Sinne“, ihr hart verdientes Geld, das sie dann für Schwitzhütten und Touren ausgaben.

Jeder Geburts-Tag meiner Kinder lässt mich in eine tiefe Emotionalität sinken.
Schon Tage und Nächte vorher schwirren Bilder, Gedanken, Erinnerungen in mein Bewusstsein.
Ich reflektiere mich als Mensch und als Mama.
Inzwischen erfahre ich, wie ich meinen Enkel mit einer Tiefe, Aufmerksamkeit, Präsenz und Aufmerksamkeit erleben darf und wie wild und chaotisch es früher in einer großen Familie war.

Dankbarkeit erfüllt mein Herz.
Und die leise Beklemmung, wenn ich auf den Donnerstag hinspüre, Leonies 29. Geburtstag. Der 6. ohne sie auf dieser Erde stattfindet.